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Für Nähanfänger: Beutelchen nähen

Ihr mögt diese Anleitung für banal halten, aber Stoffbeutelchen sind einfach so vielseitig! In ihnen lässt sich die angefangene Handarbeit mitführen, sie können als Schuhbeutel dienen, es lässt sich Tee darin aufbewahren, sie können als Duftbeutel mit Lavendel gefüllt dienen und so weiter. Bei mir ist die neueste Verwendung: Ich nehme sie mit zum Einkaufen und fülle in sie das Obst und Gemüse. So benötige ich keine Plastikbeutel.


 
Mit dieser Anleitung können auch diejenigen, die mit der Nähmaschine bis jetzt nicht sehr gut befreundet waren, ihre Beutelchen nähen!
Ich entschuldige mich schon jetzt für die Fotos... Beim Bearbeiten am PC habe ich erst gemerkt, dass ich mit den feinen Streifen einen ungeeigneten Stoff zum fotografieren gewählt habe...:-( Ich hatte meine Liebe Mühe mit der Schärfe...

Du brauchst Stoff: Baumwolle, Leinen oder etwas ähnliches das sich gut waschen lässt. Es kann ein altes Hemd dafür verwendet werden, ein aussortierter Bettanzug, ein neuer Stoff oder Stoffresten die in Patchwork-Optik zusammengesetzt wurden. Weiter benötigst Du ein breiteres Band, ca. 60cm lang und ein schmaleres Band, ca. 100cm lang.

Schneide den Stoff zu: Die Grösse kannst Du selbst bestimmen. Das Stück soll zwei Mal die Länge des fertigen Beutels und einmal die Breite plus jeweils 1cm Nahtzugaben haben.
Mein Stück habe ich 27cm x 72cm zugeschnitten. Um den unspektakulären Hemdenstoff etwas zu "pimpen" habe ich noch Bänder zur Verzierung aufgenäht.

 
Nimm nun das breitere Band und nähe es 8 bis 10 cm entfernt von den kurzen Seiten auf den Stoff. Ganz wichtig: Lass das Band an den Seiten 1.5cm vor der Schnittkante enden, so wie unten auf dem Bild. Schlage dazu das Bandende beidseitig 1cm breit  auf die linke Seite, so werden die Kanten sauber abgeschlossen. Nun hast Du den Tunnel, in den später die Zugbänder eingezogen werden.
 
 
Lege nun den Beutel zusammen wie er später sein soll, mit den linken Seiten nach innen. Nähe die Seiten 5mm breit mit Geradstich zusammen. Nun den Beutel wenden und die Nähte glatt bügeln. Die Stepplinien liegen genau in der Kante. Nähe nun nochmals die Seitennähte, dieses Mal jedoch 7mm breit. Du hast nun eine französische Naht gemacht, eine schöne Art um Nähte ohne Overlock oder Zick-Zack zu versäubern.
 

Wende den Beutel nun auf die rechte Seite. Die oberen Schnittkanten zwei Mal je 1cm breit auf die linke Seite legen und feststecken. Mit Geradstich festnähen.
 

Das schmale Band nun in zwei Stücke teilen. Sie sollen eine Länge von zwei Mal Beutelbreite haben. Meine Stücke sind 50 cm lang. Mit Hilfe einer Sicherheitsnadel nun die Bänder unter dem breiten Band einziehen, eines auf der Vorderseite des Beutels und eines auf der Rückseite. Die Enden an beiden Seiten miteinander verknüpfen.
 
 
Das Beutelchen kann nun fertig sein. Platzbietender wird es aber, wenn Du einen Boden machst, indem Du am unteren Ende des Beutels (wo die Bruchkante ist), ein Dreieck faltest. Die Seitennaht liegt dabei in der Mitte. Je nach dem, wie breit der Boden sein soll, kannst Du nun mehr oder weniger abnähen. Ich habe vom unteren Nahtende 3cm hochgemessen und da eine Quernaht gemacht.
 
 So, nun ist das Beutelchen definitiv fertig und somit einsatzbereit!

Gutes Gelingen und wie immer: Wenn etwas unklar geschrieben ist: Bitte, bitte melden!

Liebe Grüsse Sandra

Kommentare

  1. Ich nehme mir immer vor, mit so einem Beutel zum Bäcker zu gehen ...
    Danke für die Anregung.
    Birgit

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