Wie schon angekündigt: Hier meine Art, von einem abgetragenen Kleidungsstück das Schnittmuster zu erhalten. In dieser Variante müsst ihr euer Stück opfern, denn es wird zerschnitten. Die Variante ohne das Teil zu zerschneiden folgt später!
Schneide mit einer guten Schere Dein Teil exakt in den Nahtlinien auseinander. Wenn es stark zerknittert ist, bügle es vorher ein bisschen glatt.
Jede Nahtlinie wird zerschnitten, so dass Du alle Teile, aus denen das Kleidungsstück bestand, einzeln vor Dir hast. Wichtig ist, dass Du die Nahtzugaben wegschneidest und die Schnittkanten die ehemaligen Nahtlinien sind.
Bezeichne während des Schneidens alle wichtigen Stellen, seien es nun Ansatzpunkte oder Nahtstellen, die aufeinander treffen müssen. Wenn Dein Teil Raffungen hat, messe die Länge der Naht aus und schreibe das Mass auf. Denn wenn Du das Teil zerschnitten hast, kannst Du diese Länge eventuell nicht mehr richtig festlegen.
Bei meinem Shirt habe ich in den vorderen Teil des Ärmels eine Nadel gesteckt, damit ich das später auf dem Papier bezeichnen kann.
Wenn Dein Teil Kragen und Manschetten hat, messe bevor du etwas zerschneidest die Weiten aus und notiere sie. Lieber zu viel ausmessen und notieren, auch wenn Du es nachher nicht benötigst. Mir ist es schon passiert, das ich ein Mass nach dem zerschneiden nicht mehr rekonstuieren konnte und dann nach Pi mal Daumen gehen musste.
Wenn Du nun alle Teile einzeln vor Dir hast, bügle sie nochmals vorsichtig. Nicht zu fest, damit Du die Schnittkanten nicht verziehst.
Nun nimmst Du einen grossen Bogen Papier, legst die Stoffteile auf das Papier und beschwerst sie mit Marmeladegläsern, Steinen oder sonstigen Gewichten. Mit einem Bleistift umfährst Du nun vorsichtig jedes Teil, eventuelle Bezeichnungen ebenfalls auf das Papier übertragen.
Wenn Du das gemacht hast, kannst Du die Stoffteile entfernen.
Die Ausarbeitung der Papierteile zeige ich Dir im nächsten Teil.
Bis dann gute Zeit und herzliche, sonnige Grüsse
Sandra
Durch eine gute Freundin bin ich auf genau diese Seite gestossen und bin begeistert. Nach diesem Tutorial sollte ich es schaffen, aus meinem Lieblings-Jersey-Overall, der doch schon ganz schön in die Jahre gekommen ist, einen Schnitt zu erstellen.
AntwortenLöschenDanke für deine Mühre.
LG
Kerstin