Mich hat von Martina eine Frage erreicht. In Bezug auf meine beiden Posts, die die Elastizität von Jersey behandeln ( Teil 1 und Teil 2 ) fragte sie:
Ich würde gerne ein Teil, das ich schon einige Male aus Jersey genäht habe, aus Baumwolle ohne Elastizität nähen. Kann ich den Schnitt nicht einfach rundum 0,5cm vergrössern? Wie kann ich die Elastizität ausgleichen?
Der Fall von Baumwolle ist ganz anders als bei Jersey, was die Optik ganz stark verändern kann. Aber den Versuch kann man natürlich wagen!
Zum Vorgehen wie Du das Schnittmuster anpassen kannst:
Nimm das Teil aus Jersey, das Du aus Baumwolle nähen willst. Wie bei der Maschenprobe beim Stricken musst Du nun ausrechnen, um wieviel das Schnittmuster vergrössert werden muss, um die fehlende Elastizität auszugleichen.
Bezeichne dazu im Bereich der Oberweite ein Stück von 10cm (quer, nicht längs!), in dem Du zwei Fäden einziehst. Mach das an Vorder- und Rückenteil. Nun ziehst Du das Oberteil an, und misst den Abstand zwischen den beiden Fäden aus. Um das Mass am Rückenteil zu ermitteln muss Dir kurz jemand zu Hand gehen. Notiere Dir die Masse.
Anhand von der Differenz von den ungedehnten 10cm zum Mass in gedehntem Zustand kannst Du nun ermitteln, um wieviel Du Dein Schnittmuster erweitern musst.
Beispiel:
Vorderteil ungedehnt 10cm
Vorderteil gedehnt 12.5cm
Differenz 2.5cm
Anhand dieser Zahlen kannst Du herauslesen, dass sich das Teil um einen Viertel des Masses erweitert.
Nun kannst Du dein Schnittmuster auf einen grossen Bogen Papier übertragen (damit Du das "Jersey-Muster" nicht zerschneiden musst). Messe nun am Vorderteil von der Mitte bis zur Seitennaht, direkt unter dem Armloch. Wenn Du da ein Mass von 24,5cm hast, muss es nun um einen Viertel, also 6.2cm (aufgerundet), weiter werden.
Dasselbe Verfahren machst Du auch mit den Massen vom Rückenteil. Zerschneide die Teile wie hier und schiebe die errechneten Masse ein.
Lass Dich von meinen Massangaben nicht irritieren!!! Die können nämlich total unterschiedlich sein! Wenn das Teil aus Jersey sehr eng sitzt, musst Du viel mehr einschieben als wenn das Teil locker sitzt.
Wenn Dein Teil Ärmel hat, musst Du ihn auch erweitern. Rechne dafür das Erweiterungsmass von Vorder- und Rückenteil zusammen und teile die Summe durch zwei.
Das Ergebnis schiebst Du ein. Wichtig ist auch, dass Du das Armloch vergrösserst.
So gerne ich würde, aber hier kann ich keine Angaben über die Masse machen. Um wieviel das Armloch vergrössert werden muss, hängt stark vom Aussehen des Teils ab. Schiebe aber auf jeden Fall 1cm bis 1,5cm rein, das muss sein. Am besten Du machst eine Anprobe, vergrössern kannst Du immer noch.
Was ich unbedingt erwähnt haben möchte: Dieses Verfahren eignet sich nur bedingt. Die Jerseys mit ihrer unterschiedlichen Elastizität lassen immer andere Ergebnisse errechnen. Es gibt nichts anderes, als auszuprobieren. Die obige Anleitung ist einfach nur ein roter Faden, wie sich das Ganze angehen lässt.
Wenn Du eine grosse Oberweite hast kann es ebenfalls sein, dass das Teil nicht gut sitzt, weil Du in der Baumwolle einen Abnäher benötigst. Am besten, Du nähst Dir das Teil aus einem billigen Probestoff und begutachtest das Ergebnis. Wie es funktioniert, einen Brustabnäher im Schnittmuster einzuzeichnen, zeige ich Dir nächstens. Übrigens: Einen sehr guten Post zum Thema grosse Oberweite gibt es bei Sewing Galaxy
Puh, etwas lang geworden...Aber ich hoffe, es ist verständlich!
Ganz liebe Grüsse
Sandra
Ich würde gerne ein Teil, das ich schon einige Male aus Jersey genäht habe, aus Baumwolle ohne Elastizität nähen. Kann ich den Schnitt nicht einfach rundum 0,5cm vergrössern? Wie kann ich die Elastizität ausgleichen?
Der Fall von Baumwolle ist ganz anders als bei Jersey, was die Optik ganz stark verändern kann. Aber den Versuch kann man natürlich wagen!
Zum Vorgehen wie Du das Schnittmuster anpassen kannst:
Nimm das Teil aus Jersey, das Du aus Baumwolle nähen willst. Wie bei der Maschenprobe beim Stricken musst Du nun ausrechnen, um wieviel das Schnittmuster vergrössert werden muss, um die fehlende Elastizität auszugleichen.
Bezeichne dazu im Bereich der Oberweite ein Stück von 10cm (quer, nicht längs!), in dem Du zwei Fäden einziehst. Mach das an Vorder- und Rückenteil. Nun ziehst Du das Oberteil an, und misst den Abstand zwischen den beiden Fäden aus. Um das Mass am Rückenteil zu ermitteln muss Dir kurz jemand zu Hand gehen. Notiere Dir die Masse.
Anhand von der Differenz von den ungedehnten 10cm zum Mass in gedehntem Zustand kannst Du nun ermitteln, um wieviel Du Dein Schnittmuster erweitern musst.
Beispiel:
Vorderteil ungedehnt 10cm
Vorderteil gedehnt 12.5cm
Differenz 2.5cm
Anhand dieser Zahlen kannst Du herauslesen, dass sich das Teil um einen Viertel des Masses erweitert.
Nun kannst Du dein Schnittmuster auf einen grossen Bogen Papier übertragen (damit Du das "Jersey-Muster" nicht zerschneiden musst). Messe nun am Vorderteil von der Mitte bis zur Seitennaht, direkt unter dem Armloch. Wenn Du da ein Mass von 24,5cm hast, muss es nun um einen Viertel, also 6.2cm (aufgerundet), weiter werden.
Dasselbe Verfahren machst Du auch mit den Massen vom Rückenteil. Zerschneide die Teile wie hier und schiebe die errechneten Masse ein.
Lass Dich von meinen Massangaben nicht irritieren!!! Die können nämlich total unterschiedlich sein! Wenn das Teil aus Jersey sehr eng sitzt, musst Du viel mehr einschieben als wenn das Teil locker sitzt.
Wenn Dein Teil Ärmel hat, musst Du ihn auch erweitern. Rechne dafür das Erweiterungsmass von Vorder- und Rückenteil zusammen und teile die Summe durch zwei.
Das Ergebnis schiebst Du ein. Wichtig ist auch, dass Du das Armloch vergrösserst.
So gerne ich würde, aber hier kann ich keine Angaben über die Masse machen. Um wieviel das Armloch vergrössert werden muss, hängt stark vom Aussehen des Teils ab. Schiebe aber auf jeden Fall 1cm bis 1,5cm rein, das muss sein. Am besten Du machst eine Anprobe, vergrössern kannst Du immer noch.
Was ich unbedingt erwähnt haben möchte: Dieses Verfahren eignet sich nur bedingt. Die Jerseys mit ihrer unterschiedlichen Elastizität lassen immer andere Ergebnisse errechnen. Es gibt nichts anderes, als auszuprobieren. Die obige Anleitung ist einfach nur ein roter Faden, wie sich das Ganze angehen lässt.
Wenn Du eine grosse Oberweite hast kann es ebenfalls sein, dass das Teil nicht gut sitzt, weil Du in der Baumwolle einen Abnäher benötigst. Am besten, Du nähst Dir das Teil aus einem billigen Probestoff und begutachtest das Ergebnis. Wie es funktioniert, einen Brustabnäher im Schnittmuster einzuzeichnen, zeige ich Dir nächstens. Übrigens: Einen sehr guten Post zum Thema grosse Oberweite gibt es bei Sewing Galaxy
Puh, etwas lang geworden...Aber ich hoffe, es ist verständlich!
Ganz liebe Grüsse
Sandra
Dankeschöööön! Ja ich hab es verstanden.
AntwortenLöschenLieb für deine Mühe.
Grüßle
Martina
toller Post. Lg Heike
AntwortenLöschenGood Blog!!!!
AntwortenLöschenDer kreative make-up, beauty- und lifestyle blog aus der Schweiz. Seit 2014 bloggt vanessa regelmässig über kosmetik, lifestyle und dekoration. Make-up artist und blogger in einem.
See more:- make up blog schweiz